Die am Sonntag, den 03.05.2015 ausgetragenen Landesmeisterschaften im Straßeneinzel gingen mit einem Paukenschlag zuende. U23-Fahrer Martin Bauer gelang im 81 Kilometer langen Straßenrennen der
Männer ein überlegener Sieg. Auf dem 4,5 km langen, welligen und windanfälligen Rundkurs gelang dem Youngster die überzeugendste Leistung der noch jungen Saison.
Bereits in Runde eins war er in einer 4-köpfigen Spitzengruppe vertreten, die sich mit teilweise über zwei Minuten Abstand bis 18 Kilometer vor dem heranrasenden Feld halten konnte, dann
allerdings gestellt wurde. Als eine Tempoverschärfung 2 Runden vor Schluss durch den Dresdner Stark erfolgte, konnten nur noch der Topfavorit und Seriensieger der Landesmeisterschaften der
letzten Jahre Johannes Heider und auch Bauer folgen. Auf der Schlussrunde probierte Stark mehrmals, Bauer und Heider abzuschütteln. Durch die taktische Überlegenheit - Bauer und Heider
starten normalerweise gemeinsam für das Team Ur-Krostitzer-Giant - gelang dies Stark aber nicht. So kam es schließlich zum Schlusssprint, in dem sich auf der ansteigenden Zielgerade Bauer
souverän den Meistertitel der U23 und den Tagessieg ergatterte. David Hein kam in der dritten Gruppe ins Ziel.
Auch in den jüngeren Altersklassen waren bereits früh am Tage wieder zahlreiche Venusberger Sportler am Start. Diese wurden allerdings durch die miserable Organisation vor Ort durch den
Veranstalter teilweise immens in ihrer Vorbereitung und auch im Wettkampfbetrieb gestört. So kam es gerade in den weiblichen Bereichen zu Zeitverzögerungen von bis zu 90 Minuten. Wenn diese
Änderungen im Zeitplan dann noch 1 Minute vor dem eigentlichen Start bekannt gegeben werden, dann wird die bereits erfolgte Warmfahrphase und auch die mentale Fokussierung der Nachwuchssportler
mit Füßen getreten. Einer Landesmeisterschaft wurden diese Ereignisse in keinster Weise gerecht!
Weibliche-U17-Fahrerin Kim Richter, am Vortag noch Siegerin der Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren, trafen diese Umstände besonders hart. Sie musste das Rennen bereits nach nur 3 Runden
entnervt aufgeben, definitiv auch den geschilderten Vorkommnissen geschuldet. DIe im gleichen Rennen startende Eva Luca kam mit der über den Haufen geworfenen Vorbereitung wohl besser zurecht,
sie sicherte sich Silber in ihrer Altersklasse und erfüllte so die Trainervorgabe für diesen Tag.
Im Rennen der U17 männlich über 8 Runden kam es zu ähnlich gravierenden Schwierigkeiten. Zunächst aber konnte sich der Venusberger Sportler Dominik Olomek im Hauptfeld der 28 Akteure des Tages
souverän bewegen. Als allerdings die entscheidende Attacke von den Favoriten Röber und Brückner kam, war so eingebaut, dass er ihnen nicht folgen konnte. Seine der Nacheile geltenden Attacken
wurden ständig vom Feld gekontert. Den nachgeeilten 3 weiteren Sportlern konnte er dann wiederum leider nicht mehr hinterher fahren. So ging es für ihn noch um Platz 6 aus dem Hauptfeld heraus.
Ein von der Ortsfeuerwehr auf der Zielgerade fahrender LKW während des Schlussspurtes dieses Rennens hätte dabei fast einen Massensturz ausgelöst und wurde nur durch die Steuerkünste der Sportler
vermieden. Olomek spurtete trotzdem auf Platz 6. Mehr war für ihn an diesem Tag leider nicht drin.
Auch das Rennen der U15 männlich ging nicht einwandfrei über die Bühne. Die 2 Venusberger Sportler Kretschy und Schmieder im Rennen über 5 Runden und 22,5 km überzeugten aber auf voller Linie.
Moritz Kretschy erfüllte mit Platz 8 seine eigene Zielstellung mit einer Top-Ten-Platzierung. Giovanni Schmieder gelang mit Rang 22 ebenfalls ein zufriedenstellendes Ergebnis, gerade er zeigte
taktische Verbesserungen, so leistete er wichtige Teamarbeit um den Erfolg der Mannschaftskollegin Eva Luca abzusichern. Im vorläufigen Rennergebnis tauchten dann beide erstmal nicht auf, dieser
Fehler konnte allerdings schnell bereinigt werden. Viel schwerwiegender war, das Kretschy nach der Zieleinfahrt stürzte und sich Verletzungen an der Hüfte und den Armen zuzog. Der entstandene
Materialschaden kann im Vergleich dazu verkraftet werden.
Die sächsischen Juniorenfahrer um die Vereinsfahrer und Treppchenanwärter Maximilian Zschocke und Felix Groß boten an diesem Tage großen Sport und machten Werbung in eigener Sache.
Temporeich, taktisch clever und mit einer Portion Glück gelang es beiden Sportlern, auf das Podest zu fahren. So sicherte sich Zschocke in einem Herzschlagfinale nach 72 km den Tagessieg im Spurt
der 27 Starter vor dem Leipziger Toni Franz und seinem Vereinskollegen Felix Groß. Maximilian Wabst war an diesem Tag überraschend nicht am Start.
Frauenfahrerin Lucy Weigelt fuhr im Rennen über 10 Runden überraschend auf Platz 3, auch sie musste eine Zeitverzögerung von 60 Minuten hinnehmen.
Hobbyfahrer Sten Brückner musste das 26 km lange Rennen als einziger RSV-Starter bestreiten. Er schlug sich, trotz des nach seinen Angaben bestehenden Trainingsdefizits achtbar und kam zeitgleich
mit dem Sieger auf Platz 6 ins Ziel.
An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle eingesprungenen Eltern und Sportler, die in der letzten Woche den Trainings- und Wettkampfbetrieb sicherstellten.