Erzgebirger etabliert sich in der Spitze von nationaler Rennserie
Im Deutschland-Cup messen sich die besten Querfeldein-Fahrer aller Bundesländer. Trotz der starken Konkurrenz schnuppert mit Moritz Kretschy ein Vertreter des RSV 54 Venusberg an den Medaillenrängen.
Von Andreas Bauer
Herford/Venusberg - Viele ließen sich noch die Reste ihrer Weihnachtsgans schmecken, da jagten zwei Radsportler des RSV 54 Venusberg schon wieder durchs Gelände. Bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde in Rosengarten nahe Hamburg der Deutschland-Cup fortgesetzt, und Moritz Kretschy sowie Giovanni Schmieder hatten es eilig. Die beiden Schüler-Vertreter hatten es auf etwas abgesehen, das ihnen der Weihnachtsmann nicht geben konnte. Beiden Querfeldein-Spezialisten gelang es dann auch, sich mit guten Platzierungen selbst noch nachträgliche Geschenke zu bereiten. Und das gleich doppelt, denn auch am Sonntag ging es um Punkte für die nationale Serie.
In der Nähe von Hamburg erwarteten die Erzgebirger heftiger Wind, Nieselregen sowie einige starke Konkurrenten aus Dänemark. Diese konnte Kretschy zunächst hinter sich lassen, denn er ging als Dritter in den ersten Abschnitt des schlammigen und kurvenreichen Rundkurses. "Danach kamen aber die aus der letzten Reihe ins Rennen gegangenen Dänen mächtig auf. Im Laufe der drei Runden wirbelten sie die Reihenfolge kräftig durcheinander", berichtet RSV-Trainer Klaus Fischer. Auch Kretschy büßte einige Positionen ein, schlug sich mit Platz 6 aber dennoch sehr ordentlich. Damit war er viertbester Deutscher. Auch mit Giovanni Schmieder war Fischer zufrieden: "Als 15. konnte er sich noch wichtige Zähler für die Gesamtwertung sichern."
Deutlich besser waren die äußeren Bedingungen tags darauf in Herford (Nordrhein-Westfalen), wo bei 14 Grad Celsius auf trockener Strecke gefahren wurde. Wieder präsentierte sich Kretschy von Beginn an hellwach und lag zunächst auf Position 3. Diesmal machte ihm weniger die skandinavische Konkurrenz als vielmehr ein vor ihm fahrendes Mädchen zu schaffen. "Moritz wurde ausgebremst. Erst in der zweiten Runde kam er vorbei", begründet Fischer den Zeitverlust seines Schützlings zur Spitze.
"Eigentlich wäre ein Medaillenrang verdient gewesen."
Klaus Fischer Trainer RSV 54 Venusberg
Als zweitbester deutscher Fahrer belegte der RSV-Hoffnungsträger am Ende Platz 4. "Eigentlich wäre ein Medaillenrang verdient gewesen. Aber auch so war es eine Top-Leistung", freute sich Fischer über den Auftritt seines Schützlings, der sich als Fünfter der Gesamtwertung in der Spitze etabliert hat. Mit einem guten Finale will der Gelenauer am 3. Januar in Queidersbach seine tolle Querfeldein-Saison krönen.
Für den 14. und letzten Lauf der Serie hat sich auch Giovanni Schmieder viel vorgenommen. "Er liegt aktuell auf Rang 25 und hat die Möglichkeit, mit einem guten Ergebnis noch einige Plätze gutzumachen", gibt sich Fischer zuversichtlich. Sein Optimismus ist auf das Rennen in Herford zurückzuführen, wo sich Schmieder gegenüber dem Vortag weiter steigerte. Als Elfter der Tageswertung konnte er seine Position in der höchsten deutschen Querfeldein-Serie verbessern.