Erzgebirger vor großer Herausforderung
In der kalten Jahreszeit steht für die Venusberger Radsportler die Vorbereitung im Mittelpunkt. Nur einer darf sich vor großer Kulisse beweisen.
VON THOMAS SCHMIDT
VENUSBERG - Felix Groß, sechs Jahre in Diensten des Venusberger Marcus-Burghardt-Junior-Teams, steht vor einer riesigen Herausforderung. Der 19-Jährige, dreifacher deutscher Nachwuchsmeister auf Straße und Bahn, darf in seiner zweiten Männersaison das Deutschlandtrikot überstreifen. „Nach Weltcup-Einsätzen im Nationalmannschafts-Vierer am Ende des vergangenen Jahres wartet nun auf Felix die erste internationale Meisterschaft der Erwachsenen“, sagt Venusbergs Trainer Klaus Fischer.
Groß, der inzwischen fürs Team „rad-ret Rose“ startet, steht bis Sonntag im Aufgebot für die Welttitelkämpfe in Apeldoorn. In den Niederlanden wird das Mitglied der Sportfördergruppe Frankfurt/Oder in der Mannschaftsverfolgung eingesetzt. „Mit dem Vierer will er einen deutschen Rekord aufstellen und unter den acht Besten landen“, so Fischer vor der Abreise. Geschafft: Gestern fuhr Deutschland um Bronze, das Resultat lag bei Redaktionsschluss dieser Seite noch nicht vor.
Das im RSV Venusberg ausgebildete Talent darf zudem in der 4000-Meter-Einerverfolgung ran. „Er soll sich unter den zehn Besten der Welt platzieren“, so Fischer zu Felix Groß. Sein Schützling war 2016 Neunter der Europameisterschaft im Einzelzeitfahren und Siebenter der Weltmeisterschaft in der Mannschaftsverfolgung.
Für neun andere RSV-Sportler ist dagegen kurzes Verschnaufen angesagt. Sie haben gerade das alljährliche Winter-Trainingslager in und rund um die Jugendherberge „Am Greifenbachstauweiher“ hinter sich gebracht, bei dem eine Woche lang täglich harttrainiert wurde. „Die Moral war super. Alle Vorgaben wurden umgesetzt“, berichtet Fischer, der witterungsbedingt etwas improvisieren musste. „In der Hoffnung auf Schnee waren wir mit Skiern angereist“, sagt der Trainer. Doch letztlich wurden alle Kilometer auf Cross- und Straßenrad zurückgelegt. Wenn es bei zweistelligen Minusgraden mitunter zu kalt war, rückte die Theorie in den Mittelpunkt. „Dabei ging es zum Beispiel um Ernährung, Regeneration, Technik und Taktik“, so Fischer.
Bildtext: Im Trainingslager wurde trotz Minusgraden geschwitzt. FOTO: KLAUS FISCHER