Bergspezialist nicht zu bremsen
Sogar in Berlin konnten Venusbergs Radsportler für Furore sorgen. Held des Wochenendes war aber Moritz Kretschy, der bei zwei Rennen in Sachsen die Konkurrenz klar hinter sich ließ und sogar das Feld überrundete.
VON ANDREAS BAUER
HOHENSTEIN-ERNSTTHAL - Für die Radsportler des RSV 54 Venusberg läuft es derzeit wie am Schnürchen. Egal, wo die Fahrer in den orange-blauen Trikots auch auftauchen: Überall gibt es Erfolge zu verzeichnen. Damit sind zum Beispiel die zehn Podestplätze gemeint, welche die Vereinsvertreter am Wochenende bei den Rennen in Niederfrohna und Hohenstein-Ernstthal erreichten. Doch selbst die Bundeshauptstadt erwies sich für die Erzgebirger als gutes Pflaster.
Obwohl bei der 26. Internationalen Kids-Tour in Berlin Konkurrenz aus mehreren Ländern wartete, gelang den Venusbergern ein bärenstarker Auftritt mit den sächsischen Auswahl-Teams. „Insbesondere die U-13-Starter waren so gut wie seit Jahren nicht mehr“, sagt Trainer Klaus Fischer nach den drei Tagen in Berlin. Während sich Colin Rudolph das Grüne Trikot des besten Sprinters sicherte, wurde Zeno Winter mit dem Weißen Trikot als bester Vertreter des jüngeren Jahrgangs geehrt. In der Gesamtwertung aller vier Etappen stand für Zeno Winter Platz 7 zu Buche, Colin Rudolph schaffte es als Achter ebenfalls in die Top Ten. Bei den Schülern kam Magnus Findeisen nicht über Platz 45 hinaus, kassierte aber laut Fischer eine unberechtigte Zeitstrafe von einer Minute. „Magnus hat trotzdem überzeugt, gute Teamarbeit geleistet und auch einige Achtungserfolge erzielt“, sagt der Trainer vor allem in Anspielung auf den achten Rang, der im Mannschaftszeitfahren für die Sachsen heraussprang.
Auf gegenseitige Unterstützung kam es auch beim 9. Jahn-Radkriterium in Niederfrohna an. Auf dem drei Kilometer langen Rundkurs, der im Jugend-Wettbewerb zehnmal zu absolvieren war, setzte sich Moritz Kretschy frühzeitig ab. Dank seiner im Hauptfeld befindlichen Vereinskollegen konnte er den Vorsprung kontinuierlich ausbauen und feierte mit drei Minuten Vorsprung einen überlegenen Tagessieg. Marius Hofmann (3.) und Oliver Spitzer (4.) waren im anschließenden Sprint ganz vorn dabei. Giovanni Schmieder (13.) und Maria Forkel als Siegerin der weiblichen Konkurrenz rundeten das gute Abschneiden in der Jugend ab. Generell war es ein toller Tag für die Mädchen, denn auch Malin Zwintzscher (U 15), Gianna Schmieder (U 13) und Eufemia Schmieder (U 11) landeten jeweils auf Platz 1. Pepe Albrecht (U 13) meldete sich nach einer Verletzungspause mit Rang 3 zurück, und auch Hugo Behr (18./U 11) wusste laut Fischer nach seinem Wechsel in die Lizenzklasse zu überzeugen. Für den abschließenden Höhepunkt sorgte Martin Bauer, der nach 24 Runden das Männer-Rennen gewann.
Noch war die Erfolgsgeschichte des Wochenendes aber nicht ganz zu Ende geschrieben, denn es wartete ja noch der 67. Westsachsen-Klassiker „Rund um den Sachsenring“. Der ohnehin gefürchtete Stadtkurs in Hohenstein-Ernstthal hatte es diesmal besonders in sich, denn „aufgrund von Bauarbeiten musste der überaus schwere Anstieg an der Schulstraße noch häufiger bewältigt werden als sonst“, wie Fischer berichtet. Moritz Kretschy kam das gerade recht. Er wurde seinem Ruf als Bergspezialist wieder einmal gerecht und sicherte sich seinen zweiten Sieg binnen 24 Stunden. „Er setzte sich wieder zeitig ab, drehte einsam seine Kreise und überrundete das komplette Feld“, berichtet der Venusberger Trainer. Oliver Spitzer (9.) gehörte zu den Verfolgern, Giovanni Schmieder (19.) zum Hauptfeld. Robin Wagler (5./Junioren) und Sten Brückner (3./Jedermannrennen) zeigten ähnlich gute Leistungen wie Martin Bauer (9.) und Florian Kretschy (10.) im Wettbewerb der Männer. (mit kfis)
Bildtext: Jubelte erst in Niederfrohna und keine 24 Stunden später auch in Hohenstein-Ernstthal: Moritz Kretschy vom RSV 54 Venusberg. FOTO: VEREIN