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Auch ohne PS schnell unterwegs

 

Zu einem Podestplatz hat es für den RSV Venusberg beim 78. Sachsenring- Radrennen zwar nicht gereicht. Trotzdem nahmen die Erzgebirger eine Trophäe mit nach Hause.

 

Von Andreas Bauer

 

Hohenstein-Ernstthal - Einmal im Jahr wird der Sachsenring, der sonst als Wettkampfbühne für motorisierte Rennfahrer dient, zum Treffpunkt für ehrgeizige Radsportler. Am Ostersamstag war es mal wieder soweit – und auch die Starter des RSV 54 Venusberg hatten es beim 78. Sachsenring-Radrennen auf gute Ergebnisse abgesehen. Auf dem Grand-Prix-Kurs sprang dann zwar kein Podestplatz für die Erzgebirger heraus. Ein besonderes Trikot nahmen sie dennoch mit nach Hause.

„Das Wetter war anfangs richtig ungemütlich“, berichtet RSV-Trainer Klaus Fischer angesichts von niedrigen Temperaturen und eisigem Ostwind. Der 3,5-Kilometer-Kurs, auf dem in jeder Runde drei Anstiege gemeistert werden mussten, erwies sich somit als harte Aufgabe. Und auch die riesigen Starterfelder mit Teilnehmern aus ganz Deutschland hatten es in allen Altersklassen in sich. „In der Jugendklasse hatten die Rennen sogar eine besondere Bedeutung, denn sie wurden als Bundessichtungsrennen aufgewertet. Und der Juniorenwettbewerb war als Bundesligarennen ausgeschrieben“, erklärt Fischer, der sich trotz des hohen Niveaus der Veranstaltung über gute Leistungen seiner Schützlingen freute.

 

In der Jugend gab Pepe Albrecht eine gute Figur ab. „Während seiner 15 Runden war er immer im Bilde und behauptete sich bis zum Schluss im großen Feld“, berichtet der Trainer. Im Finale war der RSV-Starter jedoch wenige Meter vor der Ziellinie leicht behindert worden. „Dadurch konnte er den Sprint nicht voll durchziehen und verfehlte leider das Podium.“ Platz 4 stufte Fischer dennoch als „stark“ ein. Im Wettbewerb der weiblichen Jugend über acht Runden verlor Marie Weidauer zwar in der zweiten Rennhälfte den Kontakt zur Spitze, doch auch ihr 19. Platz stellte laut Fischer ein ordentliches Ergebnis dar.

 

Auf die reichlich 100 Junioren warteten 101,5 Kilometer, denn sie mussten die Runde 29-mal bewältigen. Von den vier im Schwalbe-Team Sachsen aufgebotenen Venusbergern verlor lediglich Fabrice Scheffler früh den Anschluss zum Hauptfeld. Magnus Findeisen (26.) und Thomas Weber (61.) hielten besser mit. Vor allem konnte aber Toni Albrecht Akzente setzen, indem er sich in der neunten Runde mit zwei anderen Fahrern von der Konkurrenz absetzte.

 

Aus dem Trio wurde bald ein Duo – mit einem Thüringer wechselte sich Toni Albrecht fort an für längere Zeit an der Spitze ab. „Durch die gute Teamarbeit der Sachsen konnte der herausgefahrene Vorsprung von knapp einer Minute über mehrere Runden verteidigt werden“, berichtet Fischer. Erst in der 20. Runde wurden die Ausreißer gestellt. Im Sprint des Hauptfeldes erkämpfte sich Toni Albrecht somit am Ende einen tollen 13. Tagesrang. Lohn für seine beeindruckende Leistung an diesem Tag war zudem das Bergtrikot, denn in den drei Bergwertungen am Sachsenring, die jeweils 200 Meter vor der Ziellinie ausgetragen wurden, sammelte er so viele Punkte, dass er nach zwei Bundesliga-Rennen in dieser Kategorie führt. Sein Ausreißversuch trug also definitiv Früchte. |mit kfis

 

Bildtext: Als neuer Führender der Bergwertung schnappte sich Toni Albrecht das gepunktete Trikot. Foto: Verein

 

Bildtext: Beim 78. Sachsenring-Radrennen wurde der sonst von Motorsportlern befahrene Asphalt wieder zur Wettkampfbühne für Radsportler. Foto: Andreas Kretschel