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Zweiter Streich: Gold für Pockauer

 

Colin Rudolph ist Junioren-Europameister. Der Sprinter aus den Reihen des RSV Venusberg wies in Cottbus alle Konkurrenten in die Schranken und bescherte Deutschland einen Titel.

 

Von Thomas Schmidt

 

Venusberg - Colin Rudolph hat noch einen draufgesetzt. Nach Silber mit dem Teamsprint-Trio ist dem Radsportler des RSV Venusberg am Sonntag bei der Junioren-Europameisterschaft das Meisterstück gelungen: Gold im klassischen Sprint. Dabei hatte es nach der Qualifikation gar nicht so ausgesehen.

Nur ein Mittelfeldplatz in der Qualifikation über 200 Meter. Das gab zu denken. „Denn dadurch trifft man recht früh auf Mitfavoriten“, so Trainer Klaus Fischer. Doch sein Schützling hatte offenbar Körner gespart. Denn ab den K.-o.-Läufen drehte er auf. Zunächst musste im Achtelfinale der Franzose Matthias Sylvanise passen, im Viertelfinale Rudolphs Team-Silberpartner Tim Louis Werner, im Halbfinale dann Etienne Oliviero aus Frankreich und im Finale schließlich der Pole Tomasz Lamaszewski. „Ihn hat er in zwei Läufen besiegt – beim ersten ganz knapp abgefangen, beim zweiten dann die nicht ganz so große Lücke schneller überbrückt“, lobte Fischer seinen 18-Jährigen. „Es war alles in allem eine technisch und taktisch starke Leistung“, fügte der 73-Jährige hinzu. „Rudolph fliegt zu Gold, was für eine Cleverness. Juniorenbundestrainer Maximilian Levy hat sich die Fingernägel abgekaut“, prasselte der TV-Kommentator seine Worte ins Mikrofon. Und der Pockauer, der seine Ausbildung bei der Bundespolizei absolviert, konnte sein Glück kaum fassen: „Ich bin kaputt, aber happy. Gold, und das noch zu Hause“, so der Kurzkommentar des Gewinners nach seinem Erfolg auf der Bahn in Cottbus. |mas