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DM-Titel helfen gegen den Olympia-Frust

 

Weil er in Paris nicht zum Einsatz kam, war Felix Groß bei den nationalen Bahn-Titelkämpfen besonders motiviert. Wie er glänzte noch ein weiterer Venusberger Radsportler.

 

Venusberg - Mit Wut im Bauch ist Radsportler Felix Groß zu den Deutschen Meisterschaften auf der Bahn angetreten. Im Berliner Velodrom wollte der Leipziger, der aus dem Venusberger Marcus-Burghardt-Junior-Team hervorgegangen ist, sein ganzes Können zeigen.

Genau das durfte er nämlich bei den Olympischen Spielen nicht, dort blieb es für ihn bei der Rolle als Ersatzfahrer für den Bahn-Vierer. Jubeln war dagegen nun in Berlin angesagt, wo Groß genauso überzeugte wie Colin Rudolph, der für den RSV 54 einen weiteren Titel einfahren konnte.

 

Zunächst einmal waren die Augen der Venusberger Fans und Verantwortlichen auf Groß gerichtet, der jahrelang viele Erfolge für den RSV gefeiert hat. Am ersten Tag glänzte er in der Qualifikation für die 4000-Meter-Einerverfolgung mit einer Bestzeit von 4:09 Minuten. „Im großen Finale war der Gegner kein Geringerer als der ehemalige Straßenprofi Roger Kluge. Nach knapp drei Kilometern hat Felix ihn eingeholt und einen überlegenen Sieg gefeiert“, berichtet RSV-Trainer Klaus Fischer. Tags darauf ging Groß mit seinem jetzigen Team rad-net Oßwald auf Titeljagd in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung – und wieder wurde es Gold. Doch damit nicht genug. Wenige Stunden später erkämpfte er im 1000-Meter-Zeitfahren noch Silber.

 

 

Mehrmals aufs Podest schaffte es auch Colin Rudolph. Der frisch gebackene Junioren-Europameister überzeugte im Sprint-Wettbewerb nach der drittbesten Zeit in der Qualifikation mit Siegen in der Vorrunde und im Viertelfinale. „In einem superspannenden Halbfinale gewannen sowohl Colin als auch sein Gegner Luca Nissel vom RSV Lübben je einen Lauf. Im Entscheidungslauf hatte Nissel die Nase vorn, wurde aber wegen eines Regelverstoßes disqualifiziert“, berichtet Fischer. Im Kampf um Gold ließ Rudolph dann mit zwei gewonnenen Läufen gegen den Cottbusser Tim Werner nichts anbrennen. Dem Einzel-Titel im Sprint folgte Bronze mit dem sächsischen Team. Im abschließenden Keirin-Wettbewerb erreichte Rudolph als Vorlaufsieger das große Finale und lag dort bis eine Runde vor Schluss noch auf Medaillenkurs. „In der Schlussrunde gab es taktische Spielchen. Colin war eingeklemmt und konnte nicht reagieren“, erklärt Fischer, warum am Ende Platz 5 heraussprang. |kfis