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Brüder bescheren Venusberg einen Doppelsieg

 

Schwieriger hätten die Bedingungen bei der Cross-Landesmeisterschaft kaum sein können. Kälte und Schnee verlangten den Radsportlern alles ab. Ein RSV-Duo war trotzdem nicht zu bremsen.

 

Venusberg - Unter extremen Bedingungen haben Sachsens Radsportler im osterzgebirgischen Hermsdorf die Medaillen der Cross-Landesmeisterschaft unter sich ausgemacht. „Es war ein knüppelharter 1,7-Kilometer-Kurs mit Steilrampen und Abfahrten auf dem Skihang. Dazu verlangten Temperaturen um die minus 3 Grad Celsius sowie der hart gefrorene und mit gefährlichen Spurrinnen versehene Schneeboden den Teilnehmern alles ab“, sagt Trainer Klaus Fischer vom RSV 54 Venusberg. Es sei ein „Cross on Snow“ gewesen, bei dem Fahrtechnik und Ausdauer den Ausschlag gaben. Offenbar sind genau das die Stärken seiner Schützlinge Pepe und Toni Albrecht, denn die Brüder glänzten mit einem Doppelsieg.

Aufgrund der winterlichen Bedingungen waren die Starterfelder laut Fischer überschaubar. „Viele Sportler hatten in dieser Saison noch nicht die Möglichkeit, auf schneebedecktem Boden zu trainieren“, erklärt der Trainer, nach dessen Angaben sich die Gastgeber mächtig ins Zeug gelegt hatten. „Der enorme Aufwand für diese Titelkämpfe hätte eigentlich mehr Starter verdient gehabt“, so Fischer. Statt Quantität zeichneten sich die Wettbewerbe aber durch Qualität aus. Können war vor allem im Rennen der Männer gefragt, denn in dem musste die Runde gleich achtmal bewältigt werden. Während RSV-Triathlet Justus Töpper nach einer überaus harten Trainingswoche überfordert war und nach vier Runden vorzeitig vom Rad stieg, zeigten die Albrecht-Brüder eine bärenstarke Leistung.

 

 

Per Blitzstart übernahm das Venusberger Duo zusammen mit dem Chemnitzer Finley Börner die Spitze und bestimmte das weitere Renngeschehen. „In der dritten Runde verlor Toni kurz den Anschluss, weil das Klicksystem seiner Pedale vereist war“, berichtet Fischer. Doch schon bald war sein Schützling wieder vorn dabei. Dafür musste wenig später Börner abreißen lassen, sodass die Albrechts allein ihre restlichen Kilometer abspulten. „Im Finale nutzte Toni einen kleinen Fahrfehler seines Bruders aus und übernahm die Führung, die er bis zur Ziellinie erfolgreich verteidigte und damit der gefeierte Landesmeister war“, so Fischer, der sich aber genauso über die Silbermedaille freute. Als Fünfte des Frauen-Rennens komplettierte Julia Bröcker die gute RSV-Bilanz. Der Triathlon-Spezialistin fehlten laut Fischer die technischen Fertigkeiten, um ganz vorn anzugreifen. (kfis)