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Gelenauer feiert in Taiwan großen Erfolg

 

Als Jugendlicher sorgte Moritz Kretschy im Trikot des RSV 54 Venusberg für Furore. Inzwischen ist der aus Gelenau stammende Radsportler bei internationalen Rundfahrten am Start, wobei er nun erstmals einen Podestplatz in der Gesamtwertung erkämpfte.

 

Von Andreas Bauer

 

Venusberg - Für die deutsche Rad-Elite beginnt am Wochenende in Rheinland-Pfalz die Bundesliga. Beim „Großen Preis der Südlichen Weinstraße“ kämpfen mit Toni Albrecht (Skull Racing Team) und Pepe Albrecht (Team Rembe rad-net) auch zwei Starter des RSV 54 Venusberg um gute Platzierungen.

Für die Brüder ist es im Männerbereich die erste große Bewährungsprobe auf nationaler Ebene, wobei sie während des 150 Kilometer langen Rennens auch einige Streckenabschnitte im benachbarten Frankreich zu meistern haben. Ein Vereinskollege, der schon wesentlich öfter in anderen Ländern unterwegs war, ist Florian Kretschy. Gerade durfte der Gelenauer sogar seinen ersten Podestplatz bei einer internationalen Rundfahrt bejubeln.

 

„Als Gesamt-Zweiter der Tour de Taiwan durfte er für zwei Etappen sogar das Spitzenreitertrikot tragen“, berichtet Klaus Fischer. Der Stolz ist dem Venusberger Trainer dabei deutlich anzumerken, hatte er doch maßgeblichen Anteil an der jahrelangen Entwicklung von Florian Kretschy. Obwohl der inzwischen für die Israel Premier Tech Academy um Erfolge kämpft, besteht weiterhin ein enger Kontakt. So war Fischer auch bestens darüber informiert, wie es seinem ehemaligen Schützling beim ersten Rundfahrteinsatz 2025 erging. „Die Tour du Rwanda in Afrika musste Moritz trotz toller Leistungen aufgrund von Magen-Darm-Problemen vorzeitig beenden“, so Fischer. Zum Glück sei er bald wieder fit gewesen, sodass Kretschy von seinem Team eine weitere Bewährungsprobe bekam – und nutzte.

 

Die erste der fünf Etappen in Taiwan führte über 90 zumeist flache Kilometer. „Dabei bestimmte Moritz das Renngeschehen maßgeblich mit. Er war Teil einer Ausreißergruppe und konnte unterwegs mehrere Bonussekunden sammeln“, erklärt Fischer, der sich via Internet und Handy auf dem Laufenden hielt und sich letztlich riesig freute: Da Kretschy bei der Massenankunft im Feld zeitgleich mit dem Tagessieger die Ziellinie überquert, wurde er dank der gesammelten Bonussekunden auf Rang 2 geführt. Der Rückstand zur Spitze betrug nur eine Sekunde, was der 22-Jährige tags darauf nutzte. Am Schlussanstieg der 118 Kilometer langen zweiten Etappe sorgten sein Team für hohes Tempo, sodass sich das Feld weit auseinanderzog. Hinter dem siegreichen Teamkollegen Brady Gilmore wurde Kretschy Dritter und schlüpfte somit ins Gelbe Trikot.

 

Auch während der 155 Kilometer am dritten Tag hielte der Erzgebirger bestens mit und gehörte am Ende zu einer 19-köpfigen Spitzengruppe. Als Tages-Vierter behauptete er die Führung in der Gesamtwertung. „Durch die erkämpften Zähler bei den Sprintwertungen sicherte er sich zudem das Grüne Trikot für den besten Sprinter“, so Fischer. Weil Gilmore die vierte Etappe (147 km) knapp vor Kretschy gewann, lagen die beiden Teamkollegen in der Gesamtwertung nun zeitgleich vorn. Dank der besseren Etappenplatzierungen übernahm Gilmore jedoch das Gelbe Trikot, das er auf dem Schlussabschnitt über 119 Kilometer verteidigte. Als 47. kam Kretschy zeitgleich mit dem Sieger ins Ziel, sodass der Doppelerfolg des Teams in der Gesamtwertung perfekt gemacht werden konnte.

 

 

Doch nicht nur für Florian Kretschy läuft es aktuell ausgezeichnet. Auch seine Freundin Pia Grünewald, die seit Jahresbeginn Mitglied beim RSV 54 Venusberg ist, trumpft auf internationaler Ebene auf. Die aus Bayern stammende Radsportlerin, die für das Team LKT-Women fährt, konnte bei einem zweiwöchigen Trainingslehrgang in Südafrika dicke Ausrufezeichen setzen. So belegte sie bei der „Tour du Cap“ als zweitbeste U-23-Starterin Platz 5. Noch größer war der Jubeln nach dem Eintagesklassiker „Cape Town Cyclo Tour“, denn nach 15 der insgesamt 78 Kilometer setzte sich Pia Grünewald von der Konkurrenz ab und feierte als Solistin einen Sensationserfolg. Inzwischen ist die 20-Jährige wieder in Deutschland, wo sie am Wochenende beim „Großen Preis von Rheinzabern“ ebenfalls in die neue Bundesliga-Saison starten wird. Zu absolvieren ist eine Distanz von 96,5 Kilometern. (anr)